Praxis Geschichte, Heft 6/2016
Guido Weber, Redaktion Praxis Geschichte November 6-2016
Dokumentarfilme und Dokumentarfilmsequenzen können in unterschiedlicher Funktion ein sinnvolles Medium im Geschichtsunterricht sein. In diesem modular gestalteten DVD/CD-Rom-Paket für die Sek. I findet sich auf Scheibe 1 ein 25-minütiger Hauptfilm zur „Reformation in Europa“ (Überblick) und sechs kürzere, aspektbezogene Filmmodule zur Reformation in Deutschland. Die Module behandeln Luthers Entwicklung, Lehre und Wirkung (16 Min.), die Reformation „als Medienereignis“ (13 Min.), „im Alltag“ (15 Min.) und „im Reich“ (18 Min.), den „Alltag im Hause Luther“ (10 Min.) sowie den evang. und kath. Gottesdienst im Vergleich (12 Min.).
Das präsentierte Filmmaterial ist für die Zielgruppe empfehlenswert, fachlich solide gemacht und in der Kombination von historischen Bildquellen, Bewegtbildern, Expertenstatements – bes. von B. Stollberg-Rilinger (Uni Münster) und Martin Trau (Lutherhaus Wittenberg) – ansprechend aufbereitet.
Deutlich differenzierter muss allerdings das Urteil zum didaktischen Begleitmaterial ausfallen, das sich in Form von PDFs auf Scheibe 2 des Paketes findet. Zum Hauptfilm und jedem Modul gibt es einen „didaktisch-methodischen Kommentar“, Aufgaben zu „Einstieg und Erarbeitung“, zur „Festigung“ der filmisch vermittelten Inhalte sowie 2 bis 3 Arbeitsblätter zur „Vertiefung“ spezifischer Themenaspekte. Hier findet sich aber unter etlichen gewitzten methodischen Ideen und trefflichen Materialien auch mancher zweifelhafte Zugriff auf Primärquellen und Darstellungen (z. B. etwa www.helles-koepfchen.de als Vertiefung der „Folgen der Reformation“).