lehrerbibliothek.de, 02.10.2016
Geschichte interaktiv: Längsschnitt Revolutionen
von Christop Terno
Der Hauptfilm dieser DVD enthält eine systematische Einführung in den Begriff der Revolution, die sich auch mit der Gewaltfrage auseinandersetzt und auf dieser Grundlage die Frage stellt, ob der Umbruch in der DDR 1989/90 als Revolution zu sehen ist. Durch den Hauptfilm wird die vergleichende Gegenüberstellung der verschiedenen Revolutionen, die Gegenstand der sechs Module sind, vorbereitet.
Die Amerikanische Revolution 1776, die Französische Revolution 1789, die deutsche Märzrevolution 1848/49, die russische Oktoberrevolution 1917, die deutsche Novemberrevolution 1918/19 sowie die Friedliche Revolution 1989/90 werden jeweils unter einem Raster aus fünf thematischen Bereichen beleuchtet:
1. Ursachen/Kontext
2. Phasen/Ausbruch
3. Akteure/Träger
4. Ergebnisse und Folgen
5. Deutung und Gründungsmythen
Diese Strukturierung ermöglicht eine vergleichende Gegenüberstellung. Dazu wird eine Tabelle sowohl ausgefüllt als auch blanko im ROM-Teil der DVD zur Verfügung gestellt. Die Module können auch einzeln im Unterricht verwendet werden. Für eine vertiefte Auseinandersetzung, beispielsweise im Leistungskurs, können bestimmte Revolutionen auch in einem Längsschnitt in den Blick genommen werden.
Eine große Stärke der Reihe "Geschichte interaktiv" ist der modulare Aufbau. Alle Module und auch deren Einzelkapitel können für sich entsprechend des unterrichtlichen Arrangements eingesetzt werden, beispielsweise als Überblick zur Einleitung in ein Thema oder als Zusammenfassung zum Abschluss. Die Länge der Module von in der Regel 14 bis 17 Minuten ermöglicht eine Bearbeitung auch innerhalb einer Unterrichtsstunde.
Ein weitere Vorteil der Reihe ist die anschauliche multimediale Darstellung von Originalaufnahmen, Karten, Schemata und Äußerungen von Zeitgenossen und Historikern. Angenehm ist die sachliche Darstellung, ohne reißerisch zu wirken oder monoton daherzukommen wie ältere Bildungsmedien. Hervorzuheben ist die Bemühung der Autoren, weniger bekannte Materialien zu verwenden. Auf nicht zeitgenössische Inszenierungen wird bewusst verzichtet; die in wenigen Fällen verwendeten Spielfilmauszüge werden durchgängig als solche gekennzeichnet.
Zusätzlich zu den Videos sind im ROM-Teil zusätzliche Quellen und Materialien als PDF enthalten, um Einzelaspekte zu vertiefen und zu beurteilen.
Wegen der universellen Einsetzbarkeit eine klare Empfehlung für den Geschichtsunterricht in der Oberstufe, für einzelne Module bzw. Kapitel auch schon ab der Jahrgangsstufe 9.