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inn-joy, 04.01.2019

Das antike Griechenland ist Wiege der Demokratie, der Olympischen Spiele, der Volksabstimmungen und der Philosophie. Aber das antike Griechenland steht auch für unbarmherzige Kriege, blutige Feldzüge und das uns heutzutage erbarmungslos und grausam erscheinende Sparta, das Gegenmodell zum demokratischen Athen. Wie sich die unzähligen Stadtstaaten (griech. „Poleis“) zu dem entwickelten, was wir unter dem Sammelbegriff „Griechenland“ verstehen, erläutert die aktuelle Folge der Reihe „Geschichte interaktiv“ von dokumentARfilm aus Münster mit dem Titel „Das antike Griechenland I | Götterwelt und Demokratie“. Wir haben uns die Folge 31, die – wie bereits die Reihe über das antike Ägypten – für die Sekundarstufe I konzipiert wurde, für euch angeschaut.

Rezension: Auch in der aktuellen Folge 31 bleiben die Macher der Reihe ihrer Neuausrichtung treu. Anstelle des ehemaligen „Hauptfilmes“ gibt es hier vier große Module, die verschiedene Aspekte (mit weiteren Unterkapiteln) beleuchten. Die ersten beiden Module („Geschichte im Film“) befassen sich mit der „Polis Athen“ als „Geburtsstätte der Demokratie“ und der Götterwelt der Griechen. Module drei und vier („Geschichte im Fokus“) setzen sich mit dem „Orakel von Delphi“ und den Olympischen Spielen auseinander.

Modul eins setzt sich aus den Kapiteln „Aufbau der Polis Athen“, „Gesellschaft Athens“ und „Entwicklung der attischen Demokratie“ zusammen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren hier, wie die ersten Stadtstaaten unter der Herrschaft der Könige entstanden und wie sich die Stadt Athen im Vergleich zu anderen Poleis entwickelte. Der Sprecher erläutert gut für Schülerinnen und Schüler verständlich, wie das antike Athen aufgebaut war. Helge Nieswandt von der Universität Münster stellt anhand eines Modells der historischen Metropole Zusammenhänge innerhalb der Stadt dar. Fachbegriffe werden eingeblendet. Spielszenen veranschaulichen Zusammenhänge. Darüber hinaus wird das Leben in Athen anhand von Zeichnungen und Vasen illustriert. Wichtige Zusammenhänge werden darüber hinaus schriftlich zusammengefasst. Claudia Tiersch von der Humboldt Universität zu Berlin ist Expertin für die Gesellschaft und die Entwicklung der Demokratie und erläutert ebenfalls Zusammenhänge. Das dritte Kapitel stellt unter anderem Solons und Kleisthenes Reformen vor sowie die des Perikles.

Das zweite Modul ist in die Kapitel „Götterfamilie auf dem Olymp“ und „Opfer und Feste für die Götter“ unterteilt. Auch hier steht Claudia Tiersch als Expertin bereit. Die Verbindung aus gegenwärtigen Bildern, historischen Darstellungen, Statuen und anderen Quellen machen auch dieses Kapitel sehr interessant und gut verständlich. Zu jedem der insgesamt 12 Götter des Olymps gibt es einen kleinen Steckbrief mit Charakterzügen, dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich sowie dem Erkennungszeichen. Der Inhalt des zweiten Kapitels wird in erster Linie anhand von Vasenmalereien dargestellt. Unter anderem stehen die „Dionysien“ und die Feiern zu Ehren der Athene („Panathenäen“) im Zentrum der Betrachtung.

Modul drei, „Das Orakel von Delphi“ bietet eine Mischung aus Darstellungen auf Vasenmalereien, Erläuterungen anhand eines Modells durch Helge Nieswandt, Spielszenen und Erklärung von Zusammenhängen durch eine Off-Sprecherin und eines Sprechers. Am Ende dieses Moduls werden Quellen (u.a. Links) aufgeführt.

Auch das letzte Modul, „Die Olympischen Spiele“, sind eine interessante Mischung aus Erläuterungen am Modell, Darstellungen anhand von Ausgrabungsgegenständen und Bildern von Olympia der Gegenwart. Wie sich die Spiele vom religiösen Fest zur sportlichen Veranstaltung entwickelte, welche Disziplinen durchgeführt wurden, wie das Rahmenprogramm aussah und was die Olympischen Spiele der Antike ausmachte, wird anschaulich dargestellt. Natürlich darf auch ein Ausblick auf die Olympischen Spiele der Neuzeit und der Gegenwart nicht fehlen.

Das didaktische Material, welches kostenlos für Käufer der DVD heruntergeladen werden kann, bietet vielfältige Zugänge zu den jeweiligen Kapiteln, die adressatengerecht aufbereitet wurden. Zu jedem Modul gibt es Material zum Einstieg, zur Erarbeitung und Vertiefung, einen didaktisch-methodischen Kommentar, eine Methodenkarte, die eine spezielle Methode (hier das „Partnerpuzzle“) genauer erläutert, sowie Lösungen. Schön ist dabei, dass es immer wieder einen Bezug zur Gegenwart gibt (z.B. Parlamentssitzung des Deutschen Bundestages und Volksversammlung in Athen, Stimmzettel für die Bundestagswahl 2017 und Tonscherben des „Scherbengerichts“), Schaubilder leicht zu verstehen sind und das Material von der Lehrkraft so übernommen und im Unterricht eingesetzt werden kann. Auf diese Weise ist das Material eine sehr gute Ergänzung zum Film und zum Schulmaterial.

Fazit: Von den bislang erschienenen DVDs für die Sekundarstufe I ist Folge 31 die beste geworden. Warum? Ganz einfach: Hier sind alle Zusammenhänge sehr leicht für Schülerinnen und Schüler der Klasse 6/7 zu verstehen und auch die Experten bemühen sich, sehr „adressatengerecht“ historische Zusammenhänge und Fakten zu erläutern. Das didaktische Material weiß einmal mehr zu überzeugen.

Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.

Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der dokumentARfilm GmbH für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

L. Zimmermann

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