Die großen Schlachten (2): 1631 – Das Massaker von Magdeburg
Drehbuch & Regie: Anne Roerkohl
ARD, arte 2006, 45 Min.
Die Erzählung der Schlacht steht im Vordergrund und bildet die Grunddramaturgie. Der Fokus liegt nicht auf militärischen Strategien. Die Schlacht wird aus der Sicht eines einfachen Soldaten (Georg Ackermann, Söldner/Capitän im Regiment Pappenheim) und der Perspektive der Zivilbevölkerung (der zwölfjährige Daniel Friese, Sohn des Stadtschreibers mit seiner Familie) erzählt, also aus der Perspektive von unten. Die Protagonisten sind nicht fiktiv, sondern authentisch. Ihre Erzählungen leiten sich aus den historischen Quellen ab. Die Spannung in dieser Geschichte ergibt sich durch den Perspektivwechsel zwischen Zivilbevölkerung und Söldnern, zwischen Lager und Situation in der Stadt, zwischen Angreifer und Verteidiger, zwischen Siegern und Besiegten.
In der Dokumentationsebene bewegt sich der Film auf der historischen Einordnung des Krieges, der Schlacht von Magdeburg und den Auswirkungen auf die europäischen Machtverhältnisse bis hin zum Westfälischen Frieden. Durch Rückblenden und Einschübe (Söldnerleben, Archäologie, Medien, Medizin, Kriegs-und Waffentechnik) wird die Zeit des 30jährigen Krieges auch in ihren sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten lebendig.
Die Reenactment-Ebene (Regie Hannes Schuler) bewegt sich in den vier Tagen des tragischen Untergangs. Anhand von authentischen Protagonisten werden ihre emotionalsten Augenblicke aus unterschiedlichen Perspektiven (Söldner/Angreifer – Zivilbevölkerung/Verteidiger) dargestellt.
Produktion: Ottonia Media, Leipzig im Auftrag des MDR/WDR/SR.
Weitere Informationen unter: http://programm.ard.de/?sendung=287246042174032#