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Der fremdsprachliche Unterricht Englisch, Heft 80, S. 47, 03/2006

Industrial Revolution

Bilingual

Von Christa Strauch

Kaum ein anderes Thema ist so prädestiniert für den bilingualen Geschichtsunterricht wie die Industrielle Revolution, die im 18. Jahrhundert in England und Schottland einsetzte und zu umwälzenden technologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen führte. Es bietet sich an, die Lerner in der Sprache des Ursprungslandes der Industrialisierung an die Wurzeln der modernen Industriegesellschaft heranzuführen.

Dazu leistet die bilingual konzipierte DVD wertvolle Dienste. Sie gliedert sich in einen Hauptfilm und 7 kürzere Module, die einzeln über die übersichtliche Startseite der DVD aufgerufen werden können.

Der Hauptfilm, mit 23 Minuten gut in eine Schulstunde integrierbar, informiert über die wichtigsten Phasen der Industriellen Revolution und untersucht entscheidende Bedingungsfaktoren für die Vorreiterrolle Englands. Gedreht an Originalschauplätzen, die heute als working museums dienen (z.B. Cromford Mill oder New Lanark Mill), entsteht ein lebendiges Bild der produktionstechnischen Abläufe und sozialen Auswirkungen des Industrialisierungsprozesses. In Klasse 9 in den Geschichtskursen oder in den Geschichtskursen der Oberstufe ist der Film als Impuls und Einstieg in eine Unterrichtseinheit zu diesem Thema bestens geeignet; er könnte aber ebenso den zusammenfassenden Abschluss einer Unterrichtseinheit bilden, nachdem zuvor Einzelaspekte mit Hilfe der Module erarbeitet wurden.

Diese Kurzfilmsequenzen (je 6-9 Minuten) beleuchten anschaulich die Schwerpunkte der industriellen Entwicklung (Textile Technology, The Age of Iron, Steam Power, Railways) und ihre Auswirkungen auf die Menschen (Working in a Textile Factory, Child Labour, Robert Owen’s Vision of a Better World). Sehr erfreulich ist die Auswahl des Quellenmaterials: Überreste von den historischen Schauplätzen, Exponate und Nachbildungen aus Museen, zeitgenössische Bilder und Zeitungsausschnitte, Berichte von Zeitzeugen. Diese Quellen wechseln sich ab mit Animationen und Interviews mit Experten, die in gut verständlichem Englisch die Zusammenhänge erläutern.

Die vielseitige Präsentation ermöglicht auch vielfältige Verwendung im Unterricht: Die einzelnen Module können im bilingualen Geschichtsunterricht für Kurzreferate, Gruppenarbeit und Erstellung von glossaries eingesetzt werden. Auch für den Englischunterricht der Mittel- und Oberstufe bieten sie hilfreiches Ergänzungsmaterial. Sie sind kombinierbar mit Lektionen und Themen der Mittelstufenbücher (z.B. Inventions, Up in Yorkshire, Sheffield) oder liefern Hintergrundinformationen zur Unterrichtseinheit Science and Technology in der Oberstufe. Selbst im Literaturunterricht können sie bei der Behandlung des viktorianischen Romans (insbesondere von Charles Dickens) als Begleitmaterial eingebaut werden.