Karneval in Beckum
Ausstellungskonzeption, -realisation & Multimediaproduktion
Stadtmuseum Beckum, 2005
Eine interaktive Bütt lädt dazu ein, selbstständig einen Streifzug durch die närrische Geschichte des Beckumer Karnevals zu unternehmen. Vierzehn Emaille-Plaketten der historischen Prinzenkette können angewählt werden und erzählen auf platt von Tollitäten, Schildbürgerstreichen und anderen Narreteien. Lieder und Geschichten werden durch närrische Animationen „visualisiert“. Die Kehrseiten der Medaillen zeigen volkskundliche Hintergründe auf – denn Karneval ist auch immer eine ernste Angelegenheit: „Giw mi ëine – giw mi ëine – giw mi ëine Wuorst“ singen seit 500 Jahren die Beckumer Bruderschaft der Bauknechte auf ihren Heischegängen. Am Karnevalsmontag – frühmorgens, vor dem Rosenmontagszug – ziehen sie von Haus zu Haus und sammeln Würste und Eier für einen letzten Festschmaus vor dem Beginn der Fastenzeit.
Eine Videoinstallation zeigt den Beckumer Rosenmontagszug im Lauf der Jahre – eine Kollage von den ersten Filmdokumenten bis in die 70er Jahre. Der Film über den Beckumer Karnevalszug 1913 gehört zu den ältesten Filmdokumenten Westfalens. Auf drei Monitoren laufen zeitversetzt historische Sequenzen und laden zum Mitsingen und Schunkeln ein:
Rumskedi, wie ist das Leben schön,
Rumskedi, kann’s uns noch besser geh’n?
Lasset erschallen den Faschingsschrei:
Na, da wären wir ja wieder! Ahoi-ahei!
Ein heiteres Thema mit Schattenseiten: Filmaufnahmen zeigen auch antisemitische Schmähungen auf einen Rosenmontagszug Mitte der 1930er Jahre.
Weitere Informationen: Stadtmuseum Beckum